Software Product Mastering / Das unsichtbare Biest / Das "Was" und das "Wie" / Stacey Matrix / Cynefin-Modell / Softwarekomplexität seit 1980 / Conways law
Zusammenfassung Theorie¶
Kontinuierliche Bereitstellung von Mehrwert für Kunden und wirtschaftlichem Nutzen in einer dynamischen Welt nenne ich Software Product Mastering in einem
- Ganzheitlichen Ansatz: Kulturelle, praktische und technische Integration; vereint DevOps und agile Methoden.
Es leitet sich u.a. ab aus:
Stacey Matrix: Unterstützung in komplexen und chaotischen Umgebungen durch agile und anpassungsfähige Strukturen.
Cynefin-Modell: Navigation zwischen komplizierten und komplexen Domänen; fördert kontinuierliches Experimentieren und Lernen.
Conway's Law: Anpassung der Teamstrukturen für direkte Kommunikation und kundenorientierte Software-Entwicklung.
Gesamtheitliches Ziel: Strukturelle Flexibilität und dynamische Anpassungsfähigkeit, um nachhaltigen Mehrwert zu schaffen.
Es stellt dabei eine Erweiterung dessen, was man gemeinhin unter DevOps-Bewegung versteht, dar. Da DevOps gerne mit Automatisierung verwechselt wird, bzw. darauf reduziert wird, wähle ich hier ganz ausdrücklich einen anderen Begriff.
Nochmal zum Nachlesen...
Die Fähigkeit, Software-Produkte in einer dynamischen Welt kontinuierlich mit Mehrwert für den Kunden und wirtschaftlichem Nutzen anzubieten nenne ich "Software Product Mastering". Dieser ganzheitliche Ansatz integriert kulturelle, praktische und technische Ebenen, inspiriert von DevOps und agilen Methoden, um agile und anpassungsfähige Strukturen zu schaffen.
In Bezug auf die Stacey Matrix erkennt Software Product Mastering, dass Software-Entwicklung selten im einfachen oder komplizierten Bereich stattfindet. Durch die Kombination von agilen und DevOps-Methoden wird es möglich, effektiv in komplexen und chaotischen Umgebungen zu agieren, in denen sich Anforderungen und Technologien häufig ändern.
Das Cynefin-Modell bietet ebenfalls eine nützliche Perspektive: Software Product Mastering nutzt agile Ansätze, um dynamisch zwischen den Domänen des Komplizierten und Komplexen zu navigieren und schafft Strukturen, die die Erkennung und Anpassung an neue Bedingungen fördern. So kann in einer komplexen Umgebung durch kontinuierliches Experimentieren und Lernen (etwa mittels DevOps und Continuous Delivery) ein optimaler Weg zu nachhaltigem Mehrwert gefunden werden.
Conway’s Law zeigt, dass Software-Systeme die Kommunikationsstrukturen der Organisation widerspiegeln, die sie erstellt haben. Ein zentraler Aspekt des Software Product Masterings ist es daher, agile und DevOps-Methoden zu verwenden, um Team- und Organisationsstrukturen anzupassen. Ziel ist, eine Struktur zu schaffen, die enge, direkte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Teams ermöglicht und die Entwicklung von Software-Systemen fördert, die anpassungsfähig und kundenorientiert sind.
In Summe ist Software Product Mastering ein umfassender Ansatz, der flexibel auf die Komplexität und Dynamik der modernen Software-Entwicklung reagiert, strukturelle Flexibilität schafft und die kontinuierliche Bereitstellung von Mehrwert für den Kunden unterstützt.
Zusammenwirken der Stacey Matrix und des Cynefin Modells¶

- Ziel: Kombination der Modelle hilft, das „Was“ (Ziel/Anforderung) vom „Wie“ (Vorgehen/Methode) zu trennen und Softwareprojekte handhabbarer zu machen.
1. Zusammenwirken der Modelle¶
- Stacey Matrix (Was):
- Analysiert die Klarheit des Ziels und der Anforderungen.
- Zeigt, ob Anforderungen stabil oder unsicher sind.
- Cynefin Modell (Wie):
- Definiert das passende Vorgehen je nach Komplexitätsgrad.
- Gibt Orientierung für strukturiertes, iteratives oder experimentelles Arbeiten.

2. Trennung von „Was“ und „Wie“¶
- Was (Ziel): Die Stacey Matrix bestimmt, wie klar die Anforderungen sind; dynamische Projekte brauchen Flexibilität.
- Wie (Vorgehen): Das Cynefin Modell passt Methoden an die Komplexität an; einfache Projekte nutzen bewährte Methoden, komplexe Projekte setzen auf Experimente.
3. Anwendung auf Softwareentwicklung¶
- Klarheit im „Was“: Ein stabiles Ziel ermöglicht Effizienz; bei dynamischen Anforderungen hilft Agilität.
- Flexibilität im „Wie“: Cynefin passt das Vorgehen dynamisch an; komplexe Projekte profitieren von iterativen Ansätzen.
- Wichtig: Die Trennung von Ziel und Methode macht Softwareprojekte greifbarer und erleichtert die Reaktion auf Veränderungen.
Nochmals zum Nachlesen...
Beide Modelle bieten verschiedene Perspektiven auf komplexe Systeme, aber sie ergänzen sich hervorragend. Wenn wir die beiden Modelle kombinieren, können wir sowohl die Ziele und Anforderungen eines Projekts (das "Was") als auch das passende Vorgehen und die Methoden (das "Wie") besser verstehen. Das Zusammenspiel dieser beiden Perspektiven hilft, das "unsichtbare Biest" Softwareentwicklung strukturierter und kontrollierter zu handhaben.
1. Die Stacey Matrix: Das "Was" klären¶
Die Stacey Matrix ist besonders hilfreich, um die Anforderungen und Erwartungen in einem Projekt zu präzisieren und herauszufinden, wie stabil oder variabel sie sind. Dabei unterscheidet sie den Sicherheitsgrad über das Ziel:
- Klare Anforderungen: Wenn das Ziel eindeutig und gut verständlich ist, bedeutet das, dass wir eine stabile Vorstellung davon haben, was am Ende erreicht werden soll. Hier können bewährte Methoden angewandt werden, um die Anforderungen umzusetzen.
- Unsichere Anforderungen: Wenn die Ziele jedoch unscharf oder stark veränderlich sind, befinden wir uns in einem Bereich, der mehr Flexibilität und Offenheit für Änderungen erfordert. Hier braucht es eine explorative, iterative Vorgehensweise.
Diese Analyse der Anforderungen oder des „Was“ ist wichtig, um festzustellen, wie präzise das Zielbild des Projekts ist. Projekte, deren Anforderungen oft wechseln oder unklar definiert sind, können nicht einfach mit strikten Plänen und fixen Methoden umgesetzt werden. Die Stacey Matrix schafft also Klarheit darüber, ob ein Projekt stabil und gut planbar oder dynamisch und flexibler angegangen werden muss.
2. Das Cynefin Modell: Das "Wie" anpassen¶
Das Cynefin Modell legt den Fokus stärker auf die Herangehensweise und bietet Orientierung für das Vorgehen, also das „Wie“. Cynefin unterscheidet zwischen verschiedenen Problemtypen und zeigt, wie sich Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge in verschiedenen Situationen darstellen:
- Einfach und kompliziert: In diesen Domänen sind die Zusammenhänge klar oder zumindest analysierbar. Hier können Teams etablierte oder bewährte Methoden anwenden, und das Vorgehen kann stark strukturiert und vorhersehbar sein.
- Komplex und chaotisch: Hier gibt es entweder keine offensichtlichen Zusammenhänge oder sie sind schwer zu erkennen. In komplexen und chaotischen Projekten müssen wir iterativ vorgehen und experimentieren, da sich die Lösungen nur durch Versuch und Irrtum erschließen lassen.
Die Cynefin-Domänen helfen dabei, das Vorgehen der Situation anzupassen. Gerade in komplexen Softwareprojekten, in denen viel Unsicherheit herrscht, ermöglicht das Cynefin Modell, flexibel und responsiv zu arbeiten. Im Gegensatz zur Stacey Matrix, die mehr auf die Zieldefinition fokussiert ist, beleuchtet Cynefin, wie man sich durch das Projekt bewegt und welche Methoden sich in unterschiedlichen Komplexitätsgraden als effektiv erweisen.
Trennung von "Was" und "Wie" für ein effektives Vorgehen¶
Eine klare Trennung von Ziel (Was) und Methode (Wie) ist entscheidend für ein erfolgreiches Projektmanagement, insbesondere in der Softwareentwicklung, wo oft Unsicherheit und Komplexität herrschen. Wenn man diese Aspekte getrennt betrachtet, können Teams klarer arbeiten, weil jeder Bereich spezifisch auf seine Anforderungen eingeht und nicht mit einem anderen vermischt wird.
1. Das "Was" (Ziel) definieren¶
Die Stacey Matrix hilft dabei, das Ziel eines Projekts – das "Was" – besser zu verstehen und einzuschätzen. Wenn das Ziel klar ist und die Anforderungen stabil bleiben, kann man auf bewährte Vorgehensweisen setzen und effizienter arbeiten. Ein klares Ziel bedeutet, dass die Anforderungen und Erwartungen gut dokumentiert und allgemein anerkannt sind.
Bei dynamischen oder unsicheren Anforderungen, die häufig in innovativen Softwareprojekten auftreten, erlaubt die Stacey Matrix hingegen, die Unsicherheit in der Zieldefinition sichtbar zu machen. Projekte, die eher vage Ziele haben oder deren Anforderungen oft wechseln, sollten daher keine strikt linearen Planungen verfolgen. Stattdessen eignen sich hier agile Methoden, die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichen.
2. Das "Wie" (Vorgehen) festlegen¶
Parallel zur Definition des Ziels hilft das Cynefin Modell, das richtige Vorgehen – das "Wie" – zu bestimmen. Dies bedeutet, dass das Team basierend auf der Komplexität der Aufgaben und der Umgebung entscheidet, wie das Projekt durchgeführt wird. In Situationen, die vorhersehbar oder klar sind, können Routineprozesse und Best Practices angewendet werden. Dies ist besonders hilfreich, wenn das Projektziel klar und gut umrissen ist.
In komplexen und chaotischen Situationen empfiehlt das Cynefin Modell jedoch einen iterativen und experimentellen Ansatz. Anstatt sich auf eine starre Planung zu verlassen, arbeitet das Team hier mit Experimenten und kontinuierlichem Feedback, um das Projekt voranzutreiben. Diese Flexibilität ist entscheidend, um mit Unsicherheit und Komplexität umzugehen, die typischerweise bei der Entwicklung komplexer Software auftreten.
Anwendung auf Software als "unsichtbares Biest"¶
Software wird oft als "unsichtbares Biest" betrachtet, weil sie schwer fassbar und komplex ist. Die Anforderungen an Software können schnell wechseln, und ihre inneren Strukturen und Logiken bleiben oft verborgen. Durch die Kombination der Stacey Matrix und des Cynefin Modells kann man Softwareprojekte handhabbarer und strukturierter gestalten, indem man die Trennung des "Was" und des "Wie" nutzt.
1. Klarheit im "Was" schaffen¶
Wenn man die Stacey Matrix anwendet, kann man besser erkennen, wie stabil oder unklar das Ziel des Projekts ist. Diese Klarheit hilft allen Beteiligten, ein gemeinsames Zielbild zu entwickeln und die Erwartungen auszurichten. Ein Projekt mit stabilen Anforderungen erlaubt es, Prozesse effizienter zu gestalten und auf bekannte Methoden zu setzen.
In Projekten, die dynamische Anforderungen haben, kann die Stacey Matrix jedoch darauf hinweisen, dass eine agile Vorgehensweise notwendig ist. Agilität ermöglicht eine flexible Anpassung an wechselnde Anforderungen und macht das unsichtbare Biest Software handhabbarer, da sie kontinuierlich überprüft und verfeinert wird.
2. Flexibilität im "Wie" durch Cynefin¶
Das Cynefin Modell ermöglicht es, die Methoden und das Vorgehen dynamisch anzupassen, je nach Komplexität des Problems. In Bereichen mit hoher Unsicherheit oder Dynamik (z. B. wenn neue Technologien oder unklare Zielvorgaben im Spiel sind) hilft ein experimentelles und iteratives Vorgehen, um sich an die Komplexität des Systems anzupassen.
Ein komplexes Softwareprojekt kann oft nicht vollständig durchgeplant werden, da viele unbekannte Variablen existieren. Das Cynefin Modell bietet hier Orientierung, indem es aufzeigt, dass iteratives Vorgehen und Experimente effektiver sind als starre Pläne. Dadurch wird das "unsichtbare Biest" Software greifbarer, weil das Team flexibler und reaktionsfähiger arbeitet.
3. Warum die Trennung von "Was" und "Wie" wichtig ist¶
Indem das Ziel ("Was") von der Methode ("Wie") getrennt wird, schaffen die Modelle ein klareres Verständnis des Projekts und erlauben, dass beide Ebenen spezifisch angesprochen werden. Die Anforderungen (Was) werden unabhängig von der Methodik (Wie) definiert und können sich weiterentwickeln, ohne das Vorgehen zu beeinflussen. Gleichzeitig passt sich das Vorgehen an die Komplexität der jeweiligen Situation an und ist somit flexibler, wenn unvorhergesehene Probleme auftauchen.
Fazit¶
Das Zusammenwirken der Stacey Matrix und des Cynefin Modells hilft, das "Was" und "Wie" klar voneinander zu trennen und auf die spezifischen Anforderungen eines Projekts abzustimmen. Diese Trennung ist besonders in der Softwareentwicklung hilfreich, wo Anforderungen oft dynamisch und komplex sind. Die Kombination dieser Modelle bietet eine flexible Struktur, um das "unsichtbare Biest" Softwareentwicklung greifbarer zu machen und methodisch vorzugehen. So wird sichergestellt, dass das Zielbild präzise bleibt, während die Umsetzung flexibel auf die Komplexität der Software reagieren kann.
Bedeutung von Conways Gesetz für Klarheit im "Was" und Flexibilität im "Wie"¶

- Conways Gesetz: Systeme spiegeln die Kommunikationsstrukturen ihrer Organisation wider – beeinflusst Design und Umsetzung von Software.
1. Klarheit im "Was" (Stacey Matrix)¶
- Gemeinsame Ziele: Enge, abgestimmte Kommunikation hilft, Anforderungen und Zielbilder klar zu definieren.
- Vermeidung von Silos: Integrierte Kommunikation verhindert isolierte Zielvorstellungen und Missverständnisse.
- Regelmäßiges Feedback: Schafft Klarheit und erlaubt kontinuierliche Anpassungen an das "Was".
2. Flexibilität im "Wie" (Cynefin Modell)¶
- Interdisziplinäre Teams: Fördern autonome Anpassung und flexibles Vorgehen.
- Reduzierte Bürokratie: Offenheit und flache Strukturen erlauben schnelle Reaktionen und iterative Arbeitsweisen.
- Experimentierfreudige Kultur: Erlaubt dynamisches Anpassen des Vorgehens an komplexe Herausforderungen.
3. Passende Kultur als Schlüssel¶
- Transparenz und Offenheit: Unterstützen eine klare Definition des "Was" und Flexibilität im "Wie".
- Flache Hierarchien: Fördern Selbstorganisation und schnelle Anpassungen.
- Agile Prinzipien: Ermöglichen iteratives Feedback und Anpassungsfähigkeit.
Fazit¶
Eine passende Kultur, die Kommunikation und Flexibilität fördert, ist entscheidend, um das "Was" klar zu definieren und das "Wie" flexibel anzupassen – dies hilft, komplexe Softwareprojekte erfolgreich zu meistern.
Nochmals zum Nachlesen...
Conways Gesetz besagt, dass Systeme, einschließlich Software, letztlich die Kommunikationsstrukturen der Organisation widerspiegeln, die sie entworfen hat. Dieses Prinzip hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gestaltung von Software und die Organisation von Teams. Wenn Conways Gesetz in Bezug auf die Stacey Matrix und das Cynefin Modell betrachtet wird, wird deutlich, wie wichtig eine geeignete Kultur und Arbeitsweise ist, um sowohl Klarheit im "Was" als auch Flexibilität im "Wie" zu ermöglichen.
Bedeutung von Conways Gesetz für das "Was" und "Wie"¶
Conways Gesetz impliziert, dass die Art und Weise, wie Teams kommunizieren und strukturiert sind, direkten Einfluss auf das Design, die Architektur und den Erfolg der entwickelten Software hat. Das bedeutet:
- Wenn Anforderungen unklar sind, können Kommunikationsprobleme die Unsicherheit verstärken und dazu führen, dass das Zielbild verschwimmt oder Fehlinterpretationen entstehen.
- Wenn die Methode zu starr ist, können organisatorische Barrieren die Flexibilität blockieren, was zu ineffizienten Prozessen oder ungeeigneten Lösungen führt.
Um den Anforderungen komplexer Projekte gerecht zu werden, ist es also entscheidend, eine Kultur und Arbeitsweise zu etablieren, die das "Was" und das "Wie" systematisch angeht.
1. Conways Gesetz und Klarheit im "Was" (Stacey Matrix)¶
Conways Gesetz zeigt, dass die Kommunikationsstrukturen einer Organisation bestimmen, wie Anforderungen verstanden und umgesetzt werden. Eine klare Kommunikation und gemeinsame Zieldefinition sind daher notwendig, um Missverständnisse oder Inkonsistenzen zu vermeiden:
- Zusammenarbeit und klare Ziele: Wenn Teams eng und klar strukturiert zusammenarbeiten, kann das "Was" des Projekts – die Anforderungen und das Zielbild – besser definiert und vermittelt werden.
- Vermeidung von Silos: Eine fragmentierte Struktur kann zu unterschiedlichen Zielvorstellungen und Missverständnissen führen, da isolierte Teams oft ihre eigenen Perspektiven und Prioritäten entwickeln. Durch eine integrierte Kultur werden dagegen klare und abgestimmte Anforderungen gefördert.
- Feedback-Mechanismen: Regelmäßiges Feedback zwischen Teams schafft mehr Klarheit im "Was", da Anforderungen kontinuierlich überprüft und angepasst werden können.
Ohne eine geeignete Kultur, die abteilungsübergreifende Kommunikation und gemeinsame Ziele fördert, entstehen eher inkohärente Systeme, die den Anforderungen oft nicht gerecht werden.
2. Conways Gesetz und Flexibilität im "Wie" (Cynefin Modell)¶
Ebenso beeinflusst Conways Gesetz die Flexibilität im "Wie" – also das Vorgehen und die Methodik zur Lösung komplexer Probleme. Starre Kommunikationsstrukturen können Flexibilität und Anpassungsfähigkeit behindern:
- Förderung interdisziplinärer Teams: Flexibilität im "Wie" setzt voraus, dass Teams autonom und interdisziplinär arbeiten, um die Methoden anzupassen, wenn neue Herausforderungen auftreten. Diese Struktur fördert ein dynamisches und anpassungsfähiges Vorgehen.
- Vermeidung von Bürokratie: Wenn Organisationen ihre Kommunikationsstrukturen zu stark formalisiert haben, werden Entscheidungsprozesse langwierig, und Innovationen werden gehemmt. Eine offene, flexible Kultur ermöglicht es Teams dagegen, sich agil anzupassen und iterativ zu arbeiten.
- Experimentierfreudigkeit: In komplexen Projekten ist es wichtig, experimentelle Ansätze zuzulassen. Eine Organisation, die dies durch ihre Struktur und Kultur fördert, erlaubt es Teams, das Vorgehen dynamisch zu ändern und die besten Methoden für unklare Probleme zu finden.
Eine starre Kultur behindert die Reaktion auf Veränderungen. Flexibilität im "Wie" entsteht erst dann, wenn Teams durch offene Kommunikationsstrukturen unterstützt werden.
Die Rolle einer geeigneten Kultur für das "Was" und "Wie"¶
Eine Kultur, die sowohl Klarheit im "Was" als auch Flexibilität im "Wie" fördert, hilft, Conways Gesetz proaktiv zu nutzen, um Softwareprojekte erfolgreicher zu gestalten.
- Transparenz und Offenheit: Wenn Teams auf einer gemeinsamen Informationsbasis arbeiten und regelmäßig kommunizieren, wird das "Was" klarer und stabiler. Gleichzeitig können sie flexibel auf neue Erkenntnisse reagieren und das "Wie" dynamisch anpassen.
- Kollaboration und flache Hierarchien: Flache Hierarchien fördern die Selbstorganisation der Teams, was sich positiv auf die Flexibilität auswirkt. Die Kommunikation verläuft effizienter und ermöglicht schnellere Anpassungen an neue Anforderungen oder unerwartete Herausforderungen.
- Agile Werte und Prinzipien: Agile Arbeitsweisen fördern genau diese Art von Kultur, indem sie Selbstorganisation und iterative Feedbackzyklen in den Vordergrund stellen. Diese Werte schaffen Raum für eine klare Definition des „Was“ und die nötige Anpassungsfähigkeit im „Wie“.
Fazit: Warum eine passende Kultur entscheidend ist¶
Conways Gesetz zeigt, dass eine Organisation durch ihre Kommunikationsstruktur Einfluss auf die Art und Weise nimmt, wie ihre Systeme gestaltet und entwickelt werden. Eine klare, offene und flexible Kultur ist daher essentiell, um:
- Das "Was" zu klären: Die Struktur und Kommunikation der Organisation sollten darauf ausgerichtet sein, eine klare Definition der Anforderungen zu fördern und durch regelmäßiges Feedback Anpassungen zu ermöglichen.
- Das "Wie" flexibel zu gestalten: Die Kultur sollte agile und interdisziplinäre Teams unterstützen, die in der Lage sind, ihr Vorgehen dynamisch an die jeweilige Komplexität des Problems anzupassen.
In der Softwareentwicklung hilft eine solche Kultur, das "unsichtbare Biest" in kontrollierbare Schritte zu zerlegen, indem Klarheit im Ziel und Anpassungsfähigkeit im Vorgehen geschaffen werden.