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Kommandozeile

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

• Shells
  • Bash
    • Bash Skript & Sandbox
  • Navigation durch den Verzeichnisbaum
  • Linux-Skript zur Systeminformationenserfassung

Grundlagen

Die Kommandozeile ist eine Textschnittstelle, über die ein Benutzer mit einem Computer kommunizieren kann. Sie ermöglicht es, Befehle direkt einzugeben, die das Betriebssystem oder ein spezifisches Programm ausführt. Die Kommandozeile wird oft als CLI (Command Line Interface) bezeichnet und unterscheidet sich von grafischen Benutzeroberflächen (GUIs) dadurch, dass sie ausschließlich textbasiert ist.

Merkmale der Kommandozeile:

1. Eingabe von Befehlen: Der Benutzer gibt Befehle direkt ein, oft in Kombination mit Parametern oder Optionen.
2. Prompt: Die Schnittstelle zeigt in der Regel ein Eingabezeichen (Prompt) an, das signalisiert, dass die Kommandozeile bereit für Eingaben ist, z. B. C:\> unter Windows oder $ unter Linux/Unix.
3. Direkte Kontrolle: Sie bietet direkten Zugriff auf Systemressourcen und erweiterte Funktionen, die über GUI-Tools oft nicht zugänglich sind.
4. Automatisierung: Skripte können geschrieben werden, um mehrere Befehle nacheinander auszuführen, was Prozesse automatisiert.

Beispiele für Kommandozeilenumgebungen:

• Windows: Eingabeaufforderung (cmd.exe), PowerShell
• Unix/Linux: Bash, Zsh, oder andere Shells
• MacOS: Terminal (meist mit Bash oder Zsh als Standard-Shell)

Vorteile der Kommandozeile:

• Schnelligkeit bei der Ausführung von Aufgaben.
• Zugriff auf Funktionen, die oft in GUIs versteckt oder nicht verfügbar sind.
• Ideal für Automatisierung und Scripting.

Beispiel für die Benutzung:

1. Windows:

dir

Zeigt die Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis.

2. Linux/Unix:

ls -l

total 80
-rw-r--r--@ 1 starkj  staff  11125 Dec  8 15:31 Bash_Basisc.de.ipynb
-rw-r--r--@ 1 starkj  staff   3771 Dec  8 14:21 Howto.de.ipynb
-rw-r--r--@ 1 starkj  staff  23589 Dec  8 15:02 Shells.de.ipynb

Zeigt eine detaillierte Liste der Dateien und Verzeichnisse.

Die Kommandozeile ist ein leistungsstarkes Werkzeug, besonders für Entwickler, Administratoren und technisch versierte Benutzer.

Begriffsdefinitionen

Shell

• Bedeutung: Eine Shell ist eine Schnittstelle zwischen dem Benutzer und dem Betriebssystem. Sie nimmt Befehle entgegen, führt sie aus und gibt die Ergebnisse zurück.

• Arten von Shells:

  • Textbasierte Shells (z. B. Bash, Zsh).
  • Grafische Shells (z. B. Windows Explorer).

• Aufgaben der Shell:

  • Befehlsverarbeitung.
  • Skriptausführung.
  • Zugriff auf Systemressourcen.

• Plattformübergreifender Begriff: Es gibt Shells für Unix/Linux, macOS und Windows.

Batch

• Bedeutung: Batch ist eine Methode zur Automatisierung von Aufgaben durch das Schreiben und Ausführen von Skripten (Batch-Skripte). Der Begriff stammt aus der Stapelverarbeitung, bei der mehrere Aufgaben ohne Benutzereingriff nacheinander ausgeführt werden.

• Verwendung: Vor allem in Windows für .bat-Dateien.

• Beispiel:

  @echo off
  echo Hello, World!
  pause
  

  Führt nacheinander Befehle in der Windows-Kommandozeile aus.

• Charakteristika:

  • Batch-Skripte werden mit der Eingabeaufforderung (cmd.exe) ausgeführt.
  • Einfach und auf Windows-Systeme beschränkt.

Bash (Bourne Again Shell)

• Bedeutung: Bash ist eine weit verbreitete Unix/Linux-Shell, die eine Erweiterung der ursprünglichen Bourne-Shell (sh) darstellt.

• Merkmale:

  • Unterstützt Skripting (Bash-Skripte).
  • Viele moderne Funktionen wie Command-Line-History, Tab-Vervollständigung, Aliase.

• Verwendung: Standard-Shell auf den meisten Linux-Systemen und früher auf macOS.

• Beispiel:

  #!/bin/bash
  echo "Hello, World!"
  

• Vorteil: Leistungsstark, vielseitig und gut dokumentiert.

Zsh (Z Shell)

• Bedeutung: Zsh ist eine erweiterte Shell, die viele Funktionen von Bash übernimmt und zusätzliche Features bietet.

• Merkmale:

  • Bessere Autovervollständigung.
  • Themen und Plugins (z. B. Oh My Zsh für einfache Konfiguration).
  • Verbesserte Skripting-Fähigkeiten.

• Verwendung: Beliebt bei Entwicklern wegen ihrer Flexibilität und Anpassbarkeit.

• Beispiel: Ein einfaches Skript in Zsh sieht ähnlich aus wie in Bash:

  echo "Hello, Zsh!"
  

• Unterschied zu Bash: Zsh bietet mehr Komfort und ist optisch ansprechender, z. B. durch Syntax-Highlighting.

sh (Bourne Shell)

• Bedeutung: Die Bourne Shell war die erste standardisierte Unix-Shell und bildet die Grundlage vieler moderner Shells.

• Verwendung: Wird oft für grundlegende Skripte verwendet, die auf fast allen Unix/Linux-Systemen lauffähig sein sollen.

• Merkmale:

  • Weniger Funktionen als Bash oder Zsh.
  • Kompatibel mit älteren Systemen.

• Beispiel: Skript in der Bourne Shell:

  #!/bin/sh
  echo "Hello, Bourne Shell!"
  

• Unterschied zu Bash: Bash ist eine Weiterentwicklung von sh mit vielen zusätzlichen Features.

Zusammenfassung

Begriff	Beschreibung	Plattform	Besonderheit
Batch	Skriptsprache für Windows (cmd.exe)	Windows	.bat-Dateien, einfach für Windows
Shell	Allgemeiner Begriff für Befehlsinterpreter	Unix/Linux/macOS/Windows	Schnittstelle zwischen User und OS
Bash	Bourne Again Shell, weit verbreitet	Unix/Linux/macOS	Standard-Linux-Shell, vielseitig
Zsh	Erweiterte Shell mit Plugins	Unix/Linux/macOS	Flexibel, viele Extras
sh	Bourne Shell, Grundlage moderner Shells	Unix/Linux	Minimalistisch, älterer Standard

Jede dieser Umgebungen hat ihre speziellen Anwendungsbereiche und Zielgruppen, wobei Bash und Zsh im modernen Development am häufigsten genutzt werden.